Bad Vöslau - Konzept für den Kreisverkehr
(2002)


sputnic (*1967)

Bis vor kurzem konnte man meinen, es wären die Raiffeisentürme oder die Kriegerdenkmäler, die Architektur und Kunst in Niederösterreich repräsentierten. Verkehrsplanerische Umtriebe haben jedoch in letzter Zeit dazu geführt, dass der Kreisverkehr zur beliebtesten Bauaufgabe aufgestiegen ist. Auch die Stadtgemeinde Bad Vöslau hatte einen bekommen, und man ging daran, die verkehrsumtoste Insel idealtypisch und identitätsstiftend zu schmücken. Eine "Schüttende Nymphe" vielleicht? Den geladenen Wettbewerb, der auf einen "offenen" ohne Ergebnis folgte, gewannen Martin Huber und Norbert Steiner, besser bekannt als "sputnic". Die renommierten Architekten, die mit Weltmeistern wie Coop Himmelb(l)au zusammenarbeiten, schlugen einen pneumatischen "Tautropfen" aus transparenter Folie vor, der in der Nacht leuchten sollte. Ein UFO, direkt vom Mars, gelandet im Verkehrsschilderwald der Vöslauer Peripherie. Trotz der Begeisterung des Gutachtergremiums und der passionierten Unterstützung durch Architekt Franz Sam konnte der Gemeinderat nicht überzeugt werden. Einigermaßen irritiert weint das Gutachtergremium dem poetischen Tautropfen dicke Tränen nach.

(Brigitte Huck)

Nicht realisiert!

Aus: Öffentliche Kunst, Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich 7 (2004)